Von diesem Wagen ist nur noch das zweiachsige Fahrgestell vorhanden. Es gehörte einst zu einem Packwagen, der aus einem gedeckten Güterwagen durch Einbau von Fenstern für den Zugführerdienst entstand, so wie bei der Härtsfeldbahn 1948 der Packwagen 24 aus einem 1901 gebauten Güterwagen der Firma Herbrand entstand.
Derzeit ist noch keine Aufarbeitung für den Wagen vorgesehen, er befindet sich auf Gleis 1b, dem Abstellgleis mit dem "Arbeitsvorrat".
Fahrgestell von Wagen 154 abgestellt auf Gleis 1b. Es wird als Lagerplatz für die Containerplattform genutzt, Juli 2020. (Foto: Hannes Ortlieb)
Technische Daten
Typ | Packwagen |
Baujahr | 1901 |
Hersteller | Süddeutsche Waggonfabrik Kelsterbach |
Stationierungen | 1901 - 1960: Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft mbH, Nebenbahn Amstetten - Laichingen
1960 - 1989: Firma Schill, Laichingen seit 1989: Härtsfeld-Museumsbahn e.V., Neresheim |
Bremsbauform | Handspindelbremse (Bremserhaus) |
Länge über Puffer | 7.180 mm |
Radstand | 3.300 mm |
Länge Wagenkasten | 6.000 mm |
Breite Wagenkasten | 2.450 mm |
Höhe | 3.680 mm |
Leergewicht | 4,78 t |
Zuladung | 7,50 t |
Geschichte
Bei dem Wagen handelt es sich um den ehemaligen Güterwagen 152 der WEG-Nebenbahn Amstetten - Laichingen. Bei dieser Bahn gab es insgesamt acht bedeckte Güterwagen, darunter die drei gebremsten Wagen 152 - 154, die als Besonderheit ein hochgesetztes Bremserhaus besaßen.
Der Umbau zum Packwagen erfolgt vermutlich 1948 oder kurz darauf. Bei dem Umbau wurden in die Wände Fenster eingebaut. Ein Teil des Wageninneren soll sogar durch eine Zwischenwand abgeteilt worden sein - vermutlich als geschützter Arbeitsort für den Zugführer. Durch eine Tür in einer Stirnwand und ein klappbares Riffelblech wurde eine Übergangsmöglichkeit zu den Personenwagen geschaffen. Zum leichteren Einsteigen wurden schließlich unter den seitlichen Schiebetüren Trittbretter angebracht.
Mit diesem Wagen und den beiden Brünigpersonenwagen 6 und 7 besaß die WEG-Nebenbahn damit eine zweite komplette Zuggarnitur. Nach Inbetriebnahme des Triebwagens T 34, der über ein Packabteil verfügte, benötigte man den Wagen nicht mehr. Er wurde 1960 an die Laichinger Firma Schill abgegeben, die den Aufbau entfernte und den Wagen für den werksinternen Transport von Stahlträgern auf dem ehemaligen Anschlussgleis benutzte.
Dort wurde das schon ziemlich zugewachsene Fahrgestell "zufällig" durch einen Eisenbahnfreund bei Nachforschungen gefunden. Am 16. Oktober 1989 wurde es nach Neresheim transportiert. Und da man damals noch nicht wusste, um welches Fahrzeug es sich tatsächlich handelt, ist es mit der noch freien Nummer 154 eingereiht worden.