Erinnerungen an den Lauinger Bahnhof
Im Jahr 1948 wurde ich in Lauingen/ Donau geboren. Aufgewachsen bin ich in der Schabringerstrasse, in der Nähe des Lauinger Härtsfeldbahnhofes. Als Kinder war es für uns immer eine Freude und Aufregung die "Schättere" kommen und einfahren zu sehen. Auch die jeweiligen Lokführer hatten wohl eine Freude, wenn sie mit einem kräftigen seitlichen Dampfausstoß unsere "Bande" erschrecken konnten. Auch war es immer spannend, was da aus- und eingeladen wurde und wer ausstieg. In den 1950er Jahren benutzten viele Leute das "Zügle" um den Jahrmarkt oder andere Feste in Lauingen zu besuchen.
Im Jahre 1960 zogen meine Eltern nach Giengen an der Brenz, sodass ich den Betrieb nicht mehr miterleben konnte.
In Giengen wurde ich Gruppenleiter bei den katholischen St. Georgs-Pfadfindern. Anlässlich eines Jubiläums-Zeltlagers im Sommer 1971 bei Giengen haben wir (eine Gruppe mit 15 Jungpfadfindern) ein Drei-Tages-Unternehmen gestartet. Am ersten Tag ging es zu Fuß nach Lauingen, mit Übernachtung im Schlafsack in Oma's Garten in der Schabringerstrasse und am folgenden Tag mit dem Triebwagen nach Neresheim. Nach der Ankunft besuchten wir unseren Gaukuraten Pater Gabriel Neher in der Abtei. In seinem Klostergarten absolvierten wir einen mehrstündigen Arbeitseinsatz (Krautstrünke raushacken). Am nächsten Tag marschierten wir wieder nach Giengen. Die Fahrt blieb den Jungs noch lange Zeit im Gedächtnis. Noch Jahre später – ich wohnte schon in Fellbach bei Stuttgart, kam aber immer zum Kinderfest nach Giengen – wurde ich darauf angesprochen: "weißt du noch ...“
Manfred Blacha.