Dabei handelt es sich um einen Entdeckerpfad - nicht nur auf den Spuren der Härtsfeldbahn. Er befindet sich bei Aalen-Unterkochen und folgt auf etwa 2,5 Kilometern dem wohl schönsten Streckenabschnitt der einstigen Härtsfeldbahn. An mehreren Infostationen erfährt der Wanderer so manches über die Eisenbahn-, Kirchen- oder Industriegeschichte Unterkochens.
Los geht es auf dem Gelände des einstigen Härtsfeld-Bahnhofs Unterkochen, heute ein Wanderparkplatz. Hier gibt es nicht nur eine Übersichtstafel. Auch über die Bezwingung der Schwäbischen Alb durch die Härtsfeldbahn und das Unterkochener Bahnhöfle wird hier informiert.
Eine besondere Fassung des Lieds „Auf de schwäbsche Eisebahna“ bildete den Auftakt der Einweihung des Junker-Hans-Wegs am 6. Mai 2023.
Danach enthüllten Aalens OB Frederick Brütting (Mitte) und Unterkochens Ortsvorsteherin Martina Lechner die beiden Tafeln, die u.a. an den einst hier stehenden Unterkochener Härtsfeld-Bahnhof erinnern. Links freut sich der Macher, Stadtarchivar Dr. Georg Wendt, über das gelungene Werk.
Vom Gelände des ehemaligen Unterkochener Härtsfeld-Bahnhofs folgt man auf der ehemaligen Trasse dem „Grüß-Gott-Wegle“ stets leicht bergauf. Unterwegs gibt es Informationen über die bedeutende Wallfahrtskirche St. Maria und das Viadukt der Härtsfeldbahn. Über den vermauerten Härtsfeldbahn-Tunnel informiert eine kleine Tafel.
Dem Heulenberg entlang bietet sich ein wunderschöner Blick auf Unterkochen mit der Wallfahrtskirche St. Maria.
Am Anfang des Wahrzeichens der Härtsfeldbahn, dem Viadukt, befindet sich eine weitere Informationstafel.
An dieser kleinen Tafel wird die Härtsfeldbahn-Trasse verlassen.
Während tief unten der Kocherursprung rauscht, verlässt man nun die ehemalige Bahntrasse auf einem schmalen Pfad bergauf. Nach einem schönen Blick zur Marienkirche wird die Waldhäuser Steige gequert. Wer einen Abstecher machen möchte kann dem schmalen Pfad auf der anderen Seite hinunter zum ehemaligen Bahnhof Waldhausen-Glashütte folgen und dort nach dem zugewachsenen Fundament der ehemaligen Wartehalle suchen.
Der Junker-Hans-Weg folgt allerdings dem Waldweg, der von der Waldhäuser Steige abzweigt. Auf dem folgenden Abschnitt des Rundwegs erfährt man, was es mit dem Wall im Wallenhau (einem beeindruckend großen, keltischen Schutzwall) und der legendären Kocherburg auf sich hat. Nach diesen beiden Bauwerken wurde der Tunnel der Härtsfeldbahn auch Wallenhau- oder Kocherburg-Tunnel genannt. Die Reste der Kocherburg wurde in den letzten Jahren freigelegt und gesichert, so dass man heute einen guten Eindruck von der Größe dieser Anlage bekommt.
Wer an dieser Tafel aufmerksam links und rechts schaut, wird den mächtigen Wall entdecken, der vor sehr langer Zeit die Bewohner der Hochfläche vor ungebetenen Gästen schützte.
Begleitet von den Unterkochener Bärenfangern erreichte am 6. Mai 2023 die Wandergruppe die Ruine der Kocherburg.
Die Kocherburg war auch der Wohnort der Sagengestalt des Junkers Hans. Der unangenehme Zeitgenosse soll die Unterkochener sogar am heiligen Sonntag belästigt haben. Aus dem Gottesdienst heraus holte er die Dorfbevölkerung, damit sie ihm bei seiner Jagdleidenschaft zur Hand ging. Dass das kein gutes Ende nahm, liegt nahe.
Von der Kocherburg geht es weiter bergab. Unterkochen wird beim Gasthof Läuterhäusle erreicht. Hier wurde am 23. Januar 1985 der Härtsfeld-Museumsbahn e.V. gegründet. Weiter geht es von hier dem Kocher entlang.
Wer nicht wissen möchte, wie aus Unterkochen ein wohlhabendes Industriedorf wurde, dem sei ein Aufstieg unter dem Viadukt der Härtsfeldbahn hindurch hinauf zur Trasse der Härtsfeldbahn empfohlen. Dazu folgt man dem Weg „Zum Viadukt“, geht unter dem Viadukt hindurch noch knapp 100 Meter weiter und folgt dann dem Pfad nach links.
Die Alternative zum Weg entlang des Kochers ist der Aufstieg unter dem Viadukt hindurch, bei dem man das beeindruckende, unter Denkmalschutz stehende Bauwerk von unten bestaunen kann.
Macher des Junker-Hans-Wegs ist Aalen's Stadtarchivar Dr. Georg Wendt. Der Härtsfeld-Museumsbahn e.V. war an dessen Entstehung beteiligt. Eingeweiht wurde der Weg am 6. Mai 2023 durch Aalen's OB Frederick Brütting und Ortsvorsteherin Martina Lechner. Anschließend führte Dr. Wendt Interessierte über die ehemalige Schätteretrasse bis zur Kocherburg, wo die Kocherburginitiative zum Burgfest bat.
Mehr Informationen zu dem Weg findet man unter www.aalen.de/junker.
Text und Bilder: Jürgen Ranger