Es ist ja von vorneherein der Wunsch der Härtsfeld-Museumsbahner gewesen, die Strecke bis Dischingen und zum einzigen original erhaltenen Bahnhof der Härtsfeldbahn weiterzubauen. Das wäre der logisch richtige Abschluss der Einrichtung eines attraktiven und gleichzeitig im Umfang überschaubaren Museumsbahnbetriebes, der das entschleunigte Reise- und Lebensgefühl der damaligen Zeit erlebbar macht.
Nun ist durch kürzlich erfolgte Vorschläge, Diskussionen und Veröffentlichungen schneller als erwartet Bewegung in die Sache gekommen.
Position des Härtsfeld-Museumsbahn e.V. zum Vorstoß von Politikern
bezüglich Streckenreaktivierung nach Dischingen im ÖPNV
Bezug: Artikel SchwäPo 22. / HZ 25. Januar 2021
Im Rahmen der verschiedenen Diskussionen in Baden-Württemberg zu Verbesserungen im ÖPNV und den in diesem Zusammenhang vorgeschlagenen Streckenreaktivierungen wurden auch verschiedene Optionen für den Albaufstieg von Aalen nach Neresheim diskutiert, bis hin zum Bau einer Seilbahn. Der erste Vorsitzende des HMB, Werner Kuhn, hat deshalb direkt an Herrn Verkehrsminister Winfried Hermann den Vorschlag gerichtet, man könne doch die Härtsfeldbahn von Aalen bis Dischingen reaktivieren. Das fand in der Region ein positives Echo und wurde mit den regional zuständigen Politikern weiter besprochen.
1. Position des HMB: Wir sind froh, dass immer mehr ins Bewusstsein dringt, wie wichtig eine Härtsfeldbahn wäre, und wie schade es ist, dass sie damals abgebaut wurde.
Landtagsabgeordneter Winfried Mack, Bundestagsabgeordneter Roderich Kiesewetter (beide CDU) und die Bürgermeister Thomas Häfele (Neresheim) und Alfons Jakl (Dischingen) haben dann in einem Schreiben an Verkehrsminister Winfried Hermann vorgeschlagen, die restlichen 2,45 km der Museumsbahnstrecke bis zum Dischinger Bahnhof fertig bauen zu lassen und die Strecke in einen Regelbetrieb zu überführen. Es gibt Überlegungen, einen Schnellbus von Neresheim nach Aalen-Hbf künftig im Stundentakt verkehren zu lassen: damit könnte der Schienenverkehr vertaktet werden.
2. Position des HMB: Schon die Einrichtung der Schnellbusverbindung Aalen - Neresheim im Stundentakt wäre für uns ein Riesenfortschritt - bisher hat man am Sonntag nur zwei Busverbindungen nachmittags.
Auch wenn manche den Vorschlag als Wahlkampfgetöse oder illusorisch abgetan haben: Es sei darauf verwiesen, dass auch der Aufbau des ersten Teilstücks unserer Museumsbahn als unmöglich eingeschätzt wurde. Und: wo stehen wir heute?
Es wäre für uns natürlich ein Traum, wenn das letzte Teilstück der Härtsfeld-Museumsbahn deutlich schneller und mit wesentlich besserer Unterstützung der Behörden errichtet werden könnte. Umso mehr, wenn durch Ausführung von Fremdfirmen die ehrenamtlichen eigenen Kräfte auf andere Projekte konzentriert werden könnten (Bahnhofsanlage Neresheim, Fahrzeugaufarbeitung). Und dann wäre die HMB von Heidenheim her nach Dischingen per Bus angeschlossen.
Zum Binnenverkehrsbedarf auf dem Härtsfeld machen die Abgeordneten und Bürgermeister auf das Varta-Werk in Dischingen, das SRH-Fachkrankenhaus in Neresheim und die örtlichen mittelständischen Betriebe auf dem Härtsfeld aufmerksam. Auch sei eine bessere Vernetzung für Tourismus und Naherholung im Bereich Neresheim - Dischingen sehr attraktiv. Auf die „Heimattage Baden-Württemberg", die 2024 auf dem Härtsfeld stattfinden, wird hingewiesen.
3. Position des HMB: Die herausragende ehrenamtliche Arbeit der Vereinsaktiven und die beachtlichen Erfolge werden von höherer Seite und in den Veröffentlichungen gewürdigt.
Es freut uns besonders, dass nun die Bedeutung der Härtsfeld-Museumsbahn für die Attraktivität der Region und für den Tourismus deutlicher anerkannt wird. Die öffentliche Diskussion bedeutet für uns einen willkommenen PR - Effekt.
Derzeit finden weitere Gespräche zu den Ideen und Möglichkeiten statt - Gibt es Alternativen? Planung, Kosten, Fördermöglichkeiten, Zeitrahmen, und letztlich auch: was würde das für den Museumsbahnbetrieb bedeuten? Sinnvolle Möglichkeiten möchte man sich nicht entgehen lassen.
4. Position des HMB: Wir möchten natürlich den Museumsbahnbetrieb so authentisch wie möglich gestalten, mit unseren originalen und baugleichen Fahrzeugen auf verschraubten Schienen,.
Nicht als ungeliebter Gast auf zeitgemäßen Bahngleisen. Eine Lösung müsste mit unseren und den Anforderungen an einen modernen ÖPNV, mit höherer Geschwindigkeit, modernen Fahrzeugen und entsprechender Infrastruktur zu vereinbaren sein
Schon am 30. Januar 2021 erschien übrigens ein Artikel in der Augsburger Zeitung mit Vorschlägen zur weitergehenden Reaktivierung mit dem Tenor: "Und wo bleibt Dillingen?"